Katastrophenschutz-Projekttreffen in Wiesbaden
Posted on |Vom 4. bis 6. Juli trafen sich Vertreter von 7 SAM.I.-Mitgliedsorganisationen sowie eine Reihe Experten in Wiesbaden, im Rahmen der beiden Katastrophenschutzprojekte „Cross Border Samaritan Flood Preparedness“ und „SAMETS“.
Die Projektpartner von ANPAS (Italien), ASB Deutschland, ASB Österreich, ASCR (Tschechische Republik), ASSR (Slovakei), SFOP (Polen) und WK (Südtirol) trafen sich zum zweiten Projekttreffen der Kooperation Cross Border Samaritan Flood Preparedness. Gastgeber war das Bildungszentrum des ASB Wiesbaden.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, grenzüberschreitende Hilfe der Samariterorganisationen untereinander im Falle von Hochwasserereignissen zu ermöglichen. Diskutiert wurde unter anderem die Koordination mit öffentlichen Stellen im Zivilschutz allgemein und insbesondere im Falle von grenzüberschreitenden Einsätzen. Erläutert wurden zudem die rechtlichen und technischen Schwierigkeiten der Entsendung von Hilfeausrüstung- und Gerätschaften in andere Länder.
ANPAS, ASB, ASBÖ, ASSR und WK sind zudem Partner im SAMETS-Projekt, welches sich mit dem Management sozialer Angelegenheiten in Notunterkünften beschäftigt.
Die Arbeitssitzungen beider Projekte erstreckten sich über 3 Tage, um beiden Gruppen zu ermöglichen, gegenseitig von der jeweilig vorhandenen Expertise zu profitieren. Dies ermöglichte eine breitere Wissensbasis über die jeweiligen Einzelschwerpunkte der Projekte hinaus.
Zusätzlich zu den europäischen Samaritern waren verschiedene Experten anwesend, die ihr Wissen mit den Projektpartnern teilten. Das Treffen begann mit einer detaillierten Einführung in das deutsche Zivilschutzsystem und dessen föderalen Besonderheiten durch Jürgen Schreiber, langjähriger Leiter von Bevölkerungsschutzeinheiten sowie Leiter des Trainingszentrums Medizinischer Bevölkerungsschutz des ASB Bremen. Es folgte ein Überblick über die Flutaktivitäten des ASB im Jahr 2013 durch Harald Schottner, Abteilungsleiter Hilfsorganisation und Bevölkerungsschutz beim ASB Bundesverband.
Zudem wurden Fallstudien von weiteren Abteilungen und Gliederungen des ASB Deutschland vorgestellt. Felix Fellmer, technischer und medizinischer Leiter des F.A.S.T. Nothilfeteams, stellte deren Fluthilfeaktivitäten in Bosnien vor und Florian Zeiger, verantwortlich für den Katastrophenschutz beim ASB Mittelthüringen, gab einen Überblick über die Fluthilfe in Thüringen im Jahr 2013.
Ebenso Thema war die intensive Diskussion spezieller Bedürfnisse von Kindern im Katastrophenfall. Begonnen wurde mit einem Überblick über psychosoziale Hilfe im deutschen Zivilschutzsystem durch Rike Richwin vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Vertieft wurde das Thema in mehreren Präsentationen und Workshops bearbeitet, welche von Tita Kern und Simon Finkeldei von der AETAS Kinderstiftung sowie von Frederik Schütte vom Ingeneurbüro antwortING durchgeführt wurden.
Die Projekte definierten außerdem die nächsten Arbeitsschritte. Das Flutprojekt berief eine Arbeitsgruppe, die vor dem nächsten Projekttreffen zusammenkommen soll, um eine Umfrage zu existierenden Kapazitäten der Projektpartner durchzuführen. Herausgefunden werden soll, wie die Koordinierung und Unterstützung unter den SAM.I.-Partnern verbessert werden kann. Aufbauend auf den bestehenden Dienstleistungen sollen Material- und Kapazitätslücken der Partner geschlossen werden.
Die SAMETS-Partner bereiten sich auf ihr nächstes Treffen vor, bei dem der Fokus auf älteren Menschen und Menschen mit Behinderung in Notunterkünften liegen wird.
Weitere Fotos des Arbeitswochenendes: