Mottojahr Flüchtlingshilfe 2016: Wenn Zahlen ein Gesicht bekommen
Posted on |Rund 500.000 Flüchtlinge sind 2015 über die Balkanroute in die Europäische Union gelangt. Tausende Mitarbeiter und hunderttausende freiwillige Helfer der Samariter-Organisationen leisten europaweit entlang der Fluchtroute Hilfe für Flüchtlinge.
„Mit solchen Zahlen hat vorher niemand gerechnet“, sagt Ivo Bonamico, Generalsekretär von SAMARITAN INTERNATIONAL (SAM.I.). „Und hinter jeder dieser Zahlen steht ein persönliches Schicksal, eine Geschichte und vor allem die Hoffnung auf eine besseres Leben.“
Die Samariter versorgen die Menschen auf der Flucht mit dem Allernötigsten wie etwa Essen, Kleidung, Decken oder Medikamenten. Sie sind auf allen Stationen der Flucht aktiv: So leisten die italienischen Samariter von ANPAS an der Mittelmeerküste Ersthilfe für ankommende Bootsflüchtlinge. SAM.I. Mitglied IDC aus Serbien versorgt Menschen auf der Balkanroute. Die Samariterorganisationen in Österreich und Deutschland betreiben Aufnahmeeinrichtungen.
Diese Hilfe der Samariter wird zum großen Teil von freiwilligen Helferinnen und Helfern getragen. Eine dieser Helferinnen ist Petra Weiß. Die Freiwillige ist seit einem halben Jahr in der ASB-Flüchtlingsunterkunft in Dorsten tätig. „Mich freut es, wenn die Menschen hier einfach mal lachen“, erzählt Petra Weiß in einem Kurzfilm zur Flüchtlingshilfe, den SAM.I. erstellt hat. Neben Petra Weiß erzählt auch Ibrahim seine Geschichte. Der 24-jährige ist vor dem Krieg in Syrien geflohen und hofft nun auf eine Zukunft in Deutschland. Warum er sich für Deutschland entschieden hat, schildert er in eindringlichen Worten: „Die Menschen, die mir am liebsten waren, sind nicht mehr da. Ich bin nach Deutschland gekommen, weil hier Frieden herrscht und die Menschen menschlich sind.“
Petra Weiß ist eine von hunderttausenden Freiwilligen, die sich in ganz Europa für Flüchtlinge einsetzen. Ibrahim ist einer von mehr als 800.000 Menschen, die bis Ende 2015 in Deutschland erwartet werden. Zwei Menschen, die den bloßen Zahlen ein Gesicht verleihen. SAM.I. hat deshalb das Jahr 2016 für sich unter das Motto „Wenn Zahlen ein Gesicht bekommen“ gestellt. „Für uns zählt jeder einzelne Mensch“, betont Ivo Bonamico. „Die Samariter europaweit bestätigen dies mit ihrem tagtäglichen Engagement. Sie leben unser humanitäres Selbstverständnis und bestätigen mich darin, dass unsere Arbeit richtig und wichtig ist.“
Im Laufe des Mottojahres wird SAM.I. weitere Kurzfilme über die Arbeit der europäischen Samariter in der Flüchtlingshilfe veröffentlichen. Diese Filme werden von weiteren Aktivitäten begleitet werden, die dazu beitragen sollen, die Aufmerksamkeit auf die Menschen hinter den Zahlen und auf deren Geschichten zu lenken. Zusätzlich arbeiten die Samariterorganisationen zur Zeit an gegenseitiger praktischer Unterstützung ihrer Flüchtlingshilfe.