Erasmus-Projekt „Inclusive First Aid“ trifft sich in Florenz
Posted on |Vom 5. bis 7. Mai traf sich die Projektgruppe des neusten Erasmus+-Projekts von SAM.I., “ Inclusive First Aid“ (INFA), in Florenz, Italien. Im Rahmen des Projekts werden die Praktiken der Samariterorganisationen bei der Erste-Hilfe-Ausbildung von Menschen mit Behinderungen überprüft, um das vorhandene Bildungsangebot für diese Zielgruppe zu verbessern.
An dem Treffen nahmen neben den SAM.I.-Organisationen, die das Konsortium bilden, auch Vertreter von drei Behindertenverbänden (DPOs) teil: Inclusion Europe, LAVA vzw (beide Belgien) und Sustento (Lettland). Die anwesenden Samariterorganisationen gaben einen Überblick darüber, wie sie in der Vergangenheit Erste-Hilfe-Schulungen für Menschen mit verschiedenen Behinderungen durchgeführt haben bzw. wie sie diese in Zukunft durchzuführen gedenken. Bei diesen Praktiken handelte es sich um Best-Effort-Beispiele von Ausbildern, die entweder zufällig eine Person mit einer Behinderung in einem ihrer Kurse hatten, einer Anfrage einer Gruppe von Menschen mit Behinderung nach einem Kurs nachgekommen waren oder, in wenigen Fällen, bereits eine Struktur oder ein Konzept erarbeitet hatten, wie solche Kurse in ihrer Organisation durchgeführt werden könnten.
Dem Überblick diese bisherigen Praktiken folgte eine kritische Diskussion, die zu allgemeinen Grundsätzen führte, die bei der Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen für Menschen mit Behinderungen zu beachten sind. Anschließend wurden verschiedene Praktiken der gastgebenden Organisation ANPAS im Detail vorgestellt, die von einer Ad-hoc-Integration von Kindern mit Lernbehinderungen in eine Erste-Hilfe-Maßnahme bis hin zu systematischen Schulungsansätzen für bestimmte Gruppen von Menschen mit Behinderungen reichten, die in bestimmten Notfällen die nächstgelegene oder sogar einzige verfügbare Person sein könnten – beispielsweise in Szenarien, in denen ein Betreuer dringend medizinische Hilfe benötigt. Darüber hinaus wurde das Projekt „Formabili“ vorgestellt, ein Weiterbildungskurs für ANPAS-Freiwillige, der sie für den Unterstützungsbedarf und andere spezifische Punkte sensibilisieren soll, die bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen in ihren täglichen Einsätzen im Rettungsdienst oder Katastrophenschutz zu beachten sind.
Die vorgestellten Praktiken wurden mit Blick auf die zuvor entwickelten Grundsätze diskutiert – eine direkte Vorbereitung für die Empfehlungen, die auf den Praktiken basieren und später im Rahmen des Projekts veröffentlicht werden. Künftige Sitzungen werden diesem Ansatz folgen und die Praktiken der anderen Partnerorganisationen der gleichen Prüfung unterziehen.
Die nächste Sitzung des INFA-Projekts wird im August in Dänemark stattfinden.