ADAPT: Samariter setzen Arbeit an besseren Notfallevakuierungen für verwundbare Personen fort
Posted on |Vom 18.-20. November 2015 traf sich das ADAPT-Projekt in Saponara auf Sizilien. Die Gruppe setzte ihre Arbeit an einer Datenplattform fort, die zur Verbesserung von Notfallevakuierungen für besonders verwundbare Personengruppen führen soll.
Das ADAPT-Projekt arbeitet daran, informationen über ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung im Notfall für Katastrophenhelfer verfügbar zu machen. Auf diese Weise kann diesen Personen Hilfe entsprechend ihrer besonderen Bedürfnisse geholfen werden, sollte eine Evakuierung notwendig sein. So kann zum Beispiel vermerkt werden, ob ein spezielles Fahrzeug notwendig wäre. Vier Gemeinden in Risikogebieten für Naturkatastrophen in drei Ländern nehmen am Projekt teil. Die Gemeinden liegen in den Arbeits- und Einsatzgebieten der vier teilnehmenden Samariterorganisationen ANPAS, ASB, DKFH und WK. Zusätzlich wird das Projekt von der Universität Rom Tor Vergata als akademischem Partner unterstützt.
Der zweite Workshop fand in der Zentrale des örtlichen ANPAS-Verbandes statt, einem der beiden italienischen Projektpartner. Die Wahl des Ortes unterstrich die Relevanz des Projektes für die Gemeinde: Das Gebäude, in dem der Workshop abgehalten wurde, war durch ein Hochwasser im Jahr 2011 größtenteils zerstört, und durch die Gastgeber wieder aufgebaut worden.
Die ersten konzeptionellen Punkte zur Datenplattform von ADAPT wurden bereits im August 2015 beim ersten Workshop in Bozen zusammengetragen. In Saponara wurden diese Punkte mit mehr Details gefüllt. Des weiteren waren in der Zwischenzeit erste Ergebnisse eines in Auftrag gegebenen Rechtsgutachtens zum Projektvorhaben entstanden, die ebenfalls in Saponara vorgestellt wurden. Lokale Akteure des Zivilschutzes, wie Rettungskräfte und Vertreter der teilnehmenden Gemeinden nahmen an der Diskussion teil.
Mit den nun gesammelten Informationen und den technischen Kontakten der Partner wird, im nächsten Schritt, der IT-Dienstleister des Projektes ein Konzept für die Kernfunktionen der Datenplattform erstellen. Dieses wird den Gemeinden ein weiteres mal zur Durchsicht gegeben werden, bevor bis zum nächsten internationalen Treffen eine Vorschauversion programmiert wird.
Neben der Evaluation der ersten Version der Datenplattform wird sich der nächste Workshop vor allem auf die größte nicht-technische Herausforderung des Projektes konzentrieren: Den Gemeinden zu ermöglichen, hochqualitative Daten zu sammeln und zu Pflegen, um in Notfällen vorbereitet zu sein. Hierbei wird die Kommunikation mit den betroffenen Personen ebenso zentral sein, wie die Verteilung von Verantwortlichkeiten und Aufgaben zwischen privaten und öffentlichen Akteuren in den jeweiligen Gemeinden.
Das Projekt ADAPT wird durch die Europäische Kommission, Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz, ko-finanziert.